Viele Ofenbesitzer fragen sich, ob man Brennholz zu lange lagern kann und welchen Einfluss das auf den Heizwert hat. Oft heißt es, dass Holz nicht älter als fünf Jahre sein sollte, weil es sonst Energie verliert. Doch stimmt das wirklich? Und worauf sollte man bei der Lagerung achten?
Kann man Holz zu lange lagern?
Ja, Brennholz kann zu lange gelagert werden, allerdings kommt es darauf an, wie es gelagert wird und um welche Holzart es sich handelt. Während Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer nach einigen Jahren an Qualität verlieren, bleibt Hartholz wie Buche oder Eiche oft jahrzehntelang verwendbar, wenn es trocken gelagert wird.
Ein optimal getrocknetes Holzscheit sollte eine Restfeuchte von unter 20 % haben. Doch wenn Holz über viele Jahre liegt, kann es austrocknen, sodass der Heizwert sinkt. Dann verbrennt es zwar schnell, erzeugt aber weniger Glut und hält die Wärme nicht so lange.
Woran erkennt man, dass Holz zu lange gelagert wurde?
Wer sich nicht sicher ist, ob sein Holz noch einen guten Heizwert hat, kann es anhand folgender Merkmale prüfen:
- Extrem leichtes Gewicht: Wenn das Holz sehr leicht ist, hat es möglicherweise zu viel Energie verloren.
- Poröse Struktur: Holz, das brüchig oder rissig wirkt, hat über die Jahre an Dichte verloren.
- Verfärbungen oder Pilzbefall: Stockflecken oder Schimmel deuten auf Feuchtigkeit hin – solches Holz sollte nicht mehr verbrannt werden.
- Vergammelte Holzfasern: Holz, das sich leicht mit der Hand zerdrücken lässt, ist nicht mehr als Brennholz geeignet.
In unserer Veranstaltung Frag den Ofenbauer kam die Frage von einem Teilnehmer und wir sind genauer darauf eingegangen:
Wie beeinflusst die Lagerung den Heizwert?
Ein korrekt gelagertes Holzstück hält seine Energie über viele Jahre. Wichtig ist, dass das Holz nicht zu trocken und nicht zu feucht wird.
- Zu feuchtes Holz verbrennt schlecht, produziert viel Rauch und verrußt den Schornstein.
- Zu trockenes Holz verliert an Dichte und brennt zu schnell ab, ohne lange Glut zu erzeugen.
Um den Heizwert zu erhalten, sollte Holz luftig, überdacht und vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden. Eine Restfeuchte zwischen 10 % und 20 % ist ideal.
Kann man altes Holz noch verfeuern?
Ja, wenn das Holz richtig gelagert wurde, kann es auch nach 10 oder 15 Jahren noch verwendet werden. Bei sehr altem Holz empfiehlt es sich jedoch, es mit frischeren Holzscheiten zu mischen, um eine gleichmäßige Verbrennung zu erzielen.
Wer merkt, dass sein Holz zu trocken ist, kann es dennoch nutzen, indem er es mit etwas jüngeren Scheiten kombiniert. So bleibt die Glut länger erhalten, und die Wärmeabgabe ist effizienter.
Fazit: Holz zu lange lagern – Problem oder nicht?
Brennholz kann durchaus zu lange gelagert werden, wenn es dabei Feuchtigkeit oder direkte Witterung ausgesetzt ist. Richtig gelagertes Holz behält seinen Heizwert über viele Jahre, doch Weichholz verliert schneller an Qualität als Hartholz. Wer alte Holzscheite verwendet, sollte darauf achten, dass sie noch genügend Dichte und Energie haben, um eine effiziente Verbrennung zu gewährleisten.