Die Bedeutung des Ofenführerscheins für saubere Holzfeuerung und Umweltschutz
Rund 12 Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit Holz. Die Nutzung von Holz als erneuerbare Energiequelle hat zweifellos ihre Vorzüge, jedoch gehen damit auch Umweltauswirkungen einher. Schadstoffemissionen aus der Holzfeuerung können die Luftqualität beeinträchtigen und Gesundheitsrisiken darstellen. Deswegen forschen Institute, aber auch Unternehmen, seit Jahren zu schadtstoffmindernden Maßnahmen mit dem Ziel die Realemissionen in der Praxis deutlich zu minimieren. Ein Ansatz: Der Ofenführerschein. Hersteller, Händler und Handwerksbetriebe, aber auch die öffentliche Hand in Kommunen, Kreisen und Ländern führten den Ofenführerschein in den letzten Monaten bereits ein.
Die Herausforderung der Holzfeuerung
Holzfeuerung als nachhaltige Energiequelle ist beliebt, aber der Prozess der Holzverbrennung ist komplex. Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Stickoxide und Partikel können freigesetzt werden, wenn die Verbrennung nicht optimal abläuft. Hierbei spielt die Art des Holzes, die Verbrennungstemperatur und die Luftzufuhr eine entscheidende Rolle. Gerade bei handbeschickten Einzelraumfeuerstätten, der klassische Scheitholz-Ofen, zeigt sich: Der Nutzereinfluss ist beträchtlich. Ohne angemessene Kenntnisse und Schulungen können Nutzer unwissentlich ineffiziente Verbrennungspraktiken anwenden und damit die Umweltauswirkungen erhöhen.
Die Rolle von Nutzerschulungen
Nutzerschulungen sind ein mächtiges Werkzeug, um dieses Problem anzugehen. Durch gezielte Schulungen, wie zum Beispiel der Ofenführerschein, können Nutzer über bewährte Praktiken informiert werden, die zu einer sauberen und effizienten Holzverbrennung führen. Dies umfasst die Auswahl von hochwertigem, trockenem Brennmaterial, die richtige Bedienung des Verbrennungsgeräts und die Bedeutung der richtigen Luftzufuhr und Temperaturkontrolle. Schulungen tragen nicht nur zur Verringerung von Schadstoffemissionen bei, sondern auch zur Maximierung der Energieausbeute.
Der aktuelle Wissensstand: Der Ofenführerschein reduziert den Brennstoffverbrauch um die Hälfte
Im Jahr 2023 hat das Umweltbundesamt gemeinsam mit Projektpartner die neuesten Erkenntnisse rund um den Nutzereinfluss bei Einzelraumfeuerstätten veröffentlicht. So können die Emissionen einzelner Schadtstoff-Gruppen, wie z.B. Feinstaub, CO oder auch OGCs (z.B. Methan) zwischen 70% und 90% gesenkt werden. Auch der Brennstoffbedarf sinkt um die Hälfte. Details zu den Messergebnissen hat kürzlich Rico Essbach vom Prüfinstitut DBI in einer Online-Veranstaltung vor mehr als Hundert Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanagern aus Kommunen, Kreisen und Ländern präsentiert.
Die Vorteile effizienter Holzfeuerung
Durch die Anwendung von Wissen aus Nutzerschulungen können Verbrennungsprozesse optimiert werden. Effiziente Holzverbrennung führt zu einer verbesserten Wärmeausbeute und reduziert gleichzeitig die Freisetzung schädlicher Schadstoffe. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit der Menschen, die in der Nähe von Holzfeuerungsanlagen leben. Auch Geruchsbelästigungen in der Nachbarschaft, die in der Regel auf fehlerhafte Bedienung zurückzuführen sind, gehen zurück.
Der Ofenführerschein: Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Investitionen in Nutzerschulungen sind eine Investition in die Nachhaltigkeit. Indem Nutzer in die Lage versetzt werden, effiziente Verbrennungstechniken anzuwenden, können sie dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Holzfeuerung zu minimieren. Diese Schulungen fördern ein bewusstes Verhalten im Umgang mit Holz als Brennstoff und tragen zur Förderung einer umweltfreundlichen Energieerzeugung bei. Wichtig: Nicht nur der Nutzer selbst kann Gutes tun. Seit 2023 investiert auch die Branche, z.B. Hersteller, Händler und auch das Handwerk, in intensive Nutzerschulungen. Wichtig: Nicht nur für die Umwelt und das Klima ist die korrekte Bedienung positiv, auch für die Holzfeuerstätten an sich: Verußte Scheiben, schneller Verschleiß und defekte Anlagen aufgrund von Fehlbedienungen sinken drastisch.
Schlussfolgerung
Die Minderung schädlicher Emissionen aus der Holzfeuerung erfordert ein gemeinsames Engagement von Nutzern, Herstellern und anderen Partnern, wie z.B. die öffentliche Hand. Nutzerschulungen spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie das Bewusstsein für effiziente Verbrennungspraktiken schärfen und letztendlich zu einer saubereren Umwelt beitragen. Indem wir uns gemeinsam für eine verantwortungsvolle Nutzung von Holz als Energiequelle einsetzen, können wir die Vorteile der nachhaltigen Energieerzeugung genießen, ohne die Umwelt zu beeinträchtigen. Denn eines bleibt unbestritten: Die energetische Nutzung von Holz, vor allem regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft, ist ein fester Baustein in unserer Energiewende. Weg von Fossilen Brennstoffen, weniger Abhängigkeit zu Ländern, die andere Werte leben wie wir. Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und wächst auf rund ein Drittel der Fläche Deutschlands.
Autor: Max Kummrow, Gründer und Geschäftsführer der Ofenakademie.de